19. April 2022 / Aus aller Welt

Amokfahrer in Trier fuhr teils mit mindestens Tempo 75 km/h

Ein Kfz-Sachverständiger hat ein Gutachten im Prozess um eine Amokfahrt im Dezember 2020 in Trier vorgelegt. War der SUV etwa defekt und ließ sich nicht mehr lenken?

Polizistinnen und Polizisten in Trier am Tatort, wo ein Autofahrer mehrere Menschen erfasst und getötet hat.
von dpa

Der mutmaßliche Amokfahrer in Trier ist mit seinem Geländewagen auf einem Abschnitt in der Fußgängerzone zwischen 75 und 90 Stundenkilometer schnell gewesen.

Das geht aus einem Gutachten des Kfz-Sachverständigen Denis Knippel hervor, das er am Dienstag im Prozess um die tödliche Amokfahrt vor dem Landgericht Trier vorstellte. Mit dieser Geschwindigkeit sei eine 25-jährige Studentin erfasst und 22 Meter durch die Luft geschleudert worden. Bei der Amokfahrt am 1. Dezember 2020 waren fünf Menschen getötet worden, zahlreiche weitere wurden verletzt und traumatisiert.

Mutmaßlicher Täter schweigt

Das Tatauto habe keine technischen Mängel aufgewiesen, sagte Knippel weiter. Weder bei der Bremsanlage noch beim Fahrwerk seien «Auffälligkeiten» festgestellt worden, die ein Abbremsen oder ein Lenken des Autos unmöglich gemacht hätten. Lediglich ein Ausgleichsbehälter der Kühlflüssigkeit sei beschädigt gewesen, was aber keinen Einfluss auf die Fahrt am Tattag gehabt hätte. Der SUV, der im Frühjahr 2012 erstzugelassen wurde, war nach der Fahrt vor allem an der Front massiv beschädigt gewesen.

Der mutmaßliche Täter, ein 52 Jahre alter Deutscher, soll laut Anklage bei der Tat mit seinem PS-starken Sportgeländewagen in hohem Tempo durch die Fußgängerzone gerast sein und gezielt Menschen angefahren haben. Er steht seit dem 19. August 2021 vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm fünffachen Mord und versuchten Mord in 18 weiteren Fällen vor.

Zum Prozessauftakt hatte der Angeklagte vor Gericht erklärt, er wolle keine Aussage machen. Bisher hat er seine Meinung nicht geändert und geschwiegen.

Dutzende Zeugenaussagen

Nach vorläufiger Einschätzung eines psychiatrischen Sachverständigen leidet der Mann an einer Psychose. Der Prozess ist derzeit bis zum 26. April terminiert. Es sollen aber noch Zusatztermine dazu kommen, hieß es.

Dutzende Zeugen hatten zuvor im Prozess berichtet, wie das Auto durch die Fußgängerzone gerast war und Menschen erfasste. Viele gaben an, der Wagen sei in Zickzack-Linien gefahren, einer sagte, der Fahrer habe starr nach vorne geblickt.


Bildnachweis: © Harald Tittel/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Eier färben mit Naturfarben
Für die ganze Familie

Oster-Highlight für kleine Küchenhelfer

weiterlesen...
Ostergebäck zum Vernaschen
Rezepte

Rezept für Quarkhasen

weiterlesen...
Die KHW aus Rheda-Wiedenbrück sucht nach Deiner Unterstützung!
Job der Woche

Als Koordinator Neubauprojekte & Gewährleistung und technischer Projektleiter

weiterlesen...

Neueste Artikel

Eurojackpot geknackt: je 60 Millionen nach NRW und Slowenien
Aus aller Welt

Die Zahlen 2, 3, 6, 15, 35 waren der Schlüssel zum Millionenglück. Der jüngste Eurojackpot ist geknackt. In zwei Ländern lagen Tipper genau richtig.

weiterlesen...
Polizei schießt auf Bewaffneten in Uni-Bibliothek: tot
Aus aller Welt

Ein Mann soll mit einer Machete in eine Bibliothek der Universität Mannheim gekommen sein. Die Polizei schießt auf ihn. Kurz darauf stirbt der 31-Jährige im Krankenhaus. Nun ermittelt auch das LKA.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Eurojackpot geknackt: je 60 Millionen nach NRW und Slowenien
Aus aller Welt

Die Zahlen 2, 3, 6, 15, 35 waren der Schlüssel zum Millionenglück. Der jüngste Eurojackpot ist geknackt. In zwei Ländern lagen Tipper genau richtig.

weiterlesen...
Polizei schießt auf Bewaffneten in Uni-Bibliothek: tot
Aus aller Welt

Ein Mann soll mit einer Machete in eine Bibliothek der Universität Mannheim gekommen sein. Die Polizei schießt auf ihn. Kurz darauf stirbt der 31-Jährige im Krankenhaus. Nun ermittelt auch das LKA.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner