20. Mai 2022 / Aus aller Welt

Leiche auf Feld gefunden: Angeklagter schweigt

Ein Mann soll einen Bekannten mit Alkohol abgefüllt und dann vergewaltigt haben. Ein Landwirt findet die Leiche des Vergewaltigten später auf einem Feld. Nun hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen.

Ein Justizwachtmeister führt den gefesselten Angeklagten (r) ins Gericht.
von dpa

Ein Landwirt fährt am 1. Dezember 2021 zum Pflügen auf ein Feld bei Amstetten in Baden-Württemberg. Am Rand des abgelegenen Ackers macht er eine grausame Entdeckung: Der Leichnam eines 35 Jahre alten Mannes liegt bäuchlings auf dem Boden.

Wie die Ermittlungen der Polizei ergaben, soll ein 30 Jahre alter Bekannter den Mann zuvor vergewaltigt und ermordet haben. Zum Prozessbeginn vor dem Landgericht Ulm am Freitag schwieg der Angeklagte. Der Verteidiger des Mannes kündigte an, dass der 30-Jährige keine Angaben zur Sache machen werde.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann vor, seinen Bekannten in der Nacht auf den 1. Dezember in seiner Wohnung in Amstetten mit Alkohol wehrlos gemacht zu haben, um ihn vergewaltigen zu können. Dabei soll er es ausgenutzt haben, dass sein mutmaßliches Opfer Alkoholiker war. Der Angeklagte selbst soll seinen Konsum nur vorgetäuscht und praktisch nicht alkoholisiert gewesen sein. Eine Untersuchung des Leichnams ergab dagegen einen Blutalkoholwert von mehr als fünf Promille.

Vorwurf der Vergewaltigung mit Todesfolge

Den durch den Alkohol wehrlos gemachten Mann soll der Angeklagte vergewaltigt und ihm dabei auch blutende Wunden zugefügt haben. Da er verhindern wollte, dass die Vergewaltigung bekannt wird, soll er es unterlassen haben, einen Arzt für den verletzten Mann zu rufen. Da der Mann durch den vielen Alkoholkonsum über keinen Würgereflex mehr verfügte, erstickte er nach Angaben der Staatsanwaltschaft in der Nacht an seinem eigenen Erbrochenem.

Als der Angeklagte dies erkannt habe, soll er die Leiche des Mannes bekleidet und zu dem Acker gefahren haben. Anschließend setzte sich der Pakistaner nach Portugal ab. Von dort wurde er im Laufe der Ermittlungen ausgeliefert und sitzt seitdem in Untersuchungshaft.

Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord und Vergewaltigung mit Todesfolge vor. Ein Kriminaltechniker der Polizei sagte vor Gericht, es sei Zufall gewesen, dass der Landwirt den Leichnam so schnell entdeckt habe. An dem abgelegenen und von weitem nicht einsehbaren Acker seien sonst keine Menschen unterwegs gewesen. Für den Prozess sind sechs Verhandlungstage bis Mitte Juni geplant.


Bildnachweis: © Stefan Puchner/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Diakonie Gütersloh gewinnt enges Rennen
Good Vibes

Preisträger im Wettbewerb Mitarbeitende.gewinnen geehrt

weiterlesen...
Sauberkeit zum Wohlfühlen
In Rietberg entdeckt

Neu in der Kategorie "Handwerker & Dienstleister vor Ort": SEHA Gebäudereinigung

weiterlesen...

Neueste Artikel

Experte für Versicherungen und Finanzen gesucht!
Job der Woche

Bewirb Dich jetzt bei rettig+partner versicherungsmakler

weiterlesen...
Abriegelung von Wohnblock wegen Corona war unzulässig
Aus aller Welt

In der Hochphase der Pandemie 2020 wird in Göttingen wegen eines Corona-Ausbruchs ein Wohnblock abgeriegelt - zu Unrecht, wie nun ein Gericht feststellte. Was das für die Zukunft bedeutet.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Abriegelung von Wohnblock wegen Corona war unzulässig
Aus aller Welt

In der Hochphase der Pandemie 2020 wird in Göttingen wegen eines Corona-Ausbruchs ein Wohnblock abgeriegelt - zu Unrecht, wie nun ein Gericht feststellte. Was das für die Zukunft bedeutet.

weiterlesen...
Tödliche Messerattacke von Brokstedt: Prozess bis April
Aus aller Welt

Seit Juli steht Ibrahim A. vor dem Landgericht Itzehoe. Ihm wird eine tödliche Messerattacke im Regionalzug von Brokstedt vorgeworfen. Die Verhandlungen werden sich bis ins nächste Jahr ziehen.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner