25. Juni 2024 / Aus aller Welt

Chinas Raumkapsel mit Mondgestein zurück auf der Erde

Nach 53 Tagen im All ist das Raumschiff «Chang'e-6» mit Gesteinsproben von der Rückseite des Mondes zur Erde zurückgekehrt. Für Chinas Weltraumprogramm ist die Mission ein weiterer Erfolg.

Dieses Bild, das einer Bildschirmaufzeichnung im Beijing Aerospace Control Center (BACC) entnommen wurde, zeigt die Chang'e-6-Sonde, die Proben auf dem Mond sammelt.
von dpa

Eine Kapsel des chinesischen Raumschiffs «Chang'e-6» ist mit Gesteinsproben von der Rückseite des Mondes zur Erde zurückgekehrt. Wie Live-Bilder des chinesischen Staatsfernsehens zeigten, landete die Kapsel am Nachmittag (Ortszeit) in der Steppe der Inneren Mongolei.

China hatte zuletzt im Dezember 2020 Gesteinsproben vom Mond zur Erde gebracht. Davor war dies bereits den USA und der Sowjetunion in den 1960er und 1970er Jahren gelungen. Erstmals waren nun jedoch Proben von der erdabgewandten Seite des Mondes an Bord, von denen sich Wissenschaftler neue Erkenntnisse über die Entstehungsgeschichte des Erdtrabanten erhoffen.

Der Lander des nach der chinesischen Mondgöttin benannten Raumschiffs «Chang'e-6» hatte am 2. Juni auf dem Mond aufgesetzt und anschließend die Gesteinsproben gesammelt.

Was wird in den Proben vermutet?

Basierend auf den geologischen Merkmalen der Landestelle im Südpol-Aitken-Becken (SPA) des Mondes gehen chinesische Forscher davon aus, dass die zurückgebrachten Proben aus 2,5 Milliarden Jahre altem Vulkangestein bestehen werden. Auch Spuren früherer Meteoriteneinschläge könnten in den Proben enthalten sein.

Es gebe «erhebliche Unterschiede» zwischen der erdzugewandten und der erdabgewandten Seite des Mondes, und zwar hinsichtlich der Krustendicke, der vulkanischen Aktivität und der Zusammensetzung des Bodens, schreibt der chinesische Geologe Yue Zongyu von der Chinesischen Akademie der Wissenschaften im Wissenschaftsmagazin «The Innovation».

Welche Erkentnisse werden erhofft?

Proben mit Spuren von Meteoriten könnten letztendlich nicht nur Informationen über die Evolution des Mondes liefern, sondern auch neue Erkenntnisse über die Entstehung des gesamten inneren Sonnensystems, erklärte Yue.

Mit der Rückkehr der Kapsel zur Erde schließt China bereits seine sechste Mondmission seit 2007 ab. Zuletzt hatte «Chang'e-5» 2020 Proben von der Vorderseite des Mondes zur Untersuchung zur Erde gebracht. Zuvor war 2019 mit «Chang'e-4» erstmals ein Rover auf der Rückseite des Mondes gelandet und hatte dort das Terrain erkundet.

Mondlande-Missionen gelten als äußerst diffizil. In jüngster Vergangenheit hatten mehrere Mondsonden aus Indien, Israel, Japan und Russland nicht wie geplant ihr Ziel erreicht.


Bildnachweis: © Jin Liwang/XinHua/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

AZUBI-TAGE+ in Verl am 13. und 14. Juni
Aktueller Hinweis

Ausbildung, Studium, Praktikum & Umschulung!

weiterlesen...
Jede Menge Spaß und Action beim Weltspieltag
Gartenschaupark Rietberg

Park wird am 25. Mai zum großen Abenteuerspielplatz Rietberg. Beim Weltspieltag am Sonntag, 25. Mai, verwandelt...

weiterlesen...
Hellwegs Erdbeeren aus Langenberg und Gütersloh
Good Vibes

Erlebe den puren Erdbeergenuss – direkt vom Feld auf deinen Tisch!

weiterlesen...

Neueste Artikel

Air India: 241 Menschen im Flugzeug bei Absturz getötet
Aus aller Welt

Fast alle Menschen an Bord der Maschine kommen bei dem Unglück ums Leben. Nur ein Passagier überlebt den Absturz. Wie viele Menschen am Boden getötet wurden, ist noch unklar.

weiterlesen...
Amokläufer von Graz war «psychisch untauglich» für Armee
Aus aller Welt

Der Amokschütze von Graz war ein extrem introvertierter Mensch, der leidenschaftlich Ego-Shooter-Spiele spielte. Der Grund für die Tat ist weiter unklar.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Air India: 241 Menschen im Flugzeug bei Absturz getötet
Aus aller Welt

Fast alle Menschen an Bord der Maschine kommen bei dem Unglück ums Leben. Nur ein Passagier überlebt den Absturz. Wie viele Menschen am Boden getötet wurden, ist noch unklar.

weiterlesen...
Amokläufer von Graz war «psychisch untauglich» für Armee
Aus aller Welt

Der Amokschütze von Graz war ein extrem introvertierter Mensch, der leidenschaftlich Ego-Shooter-Spiele spielte. Der Grund für die Tat ist weiter unklar.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner