17. September 2021 / Aus aller Welt

Ehefrau vergewaltigt und getötet - Acht Jahre Haft für Mann

Die Staatsanwaltschaft hat eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert. Die Verteidungung hatte eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten beantragt. Jetzt wurde das Urteil gesprochen.

Der Angeklagte wurde zu acht Jahren Haft verurteilt.
von dpa

Ein 47-Jähriger ist vom Landgericht Flensburg wegen Totschlags und Vergewaltigung seiner Ehefrau sowie versuchter schwerer Brandstiftung zu acht Jahren Haft verurteilt worden.

Der Mann hat die 41-Jährige, die eine neue Beziehung eingegangen war, nach Überzeugung des Gerichts am 11. November 2020 in Schuby (Kreis Schleswig-Flensburg) im Schlafzimmer zunächst vergewaltigt. Anschließend sei es zu einem Streit gekommen, in dessen Folge der Mann die Frau mit einem Taschenmesser unter anderem in den Hals gestochen und ihr ein Kissen auf das Gesicht gedrückt habe. Zudem hatte der Angeklagte versucht, das gemeinsam bewohnte Haus im Anschluss anzuzünden, überwiegend um selbst zu sterben.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es können Rechtsmittel eingelegt werden.

Angeklagt war der Deutsche wegen Mordes. Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatte er die Frau zunächst mit dem Messer verletzt, gefesselt, geknebelt und dann vergewaltigt. Dabei hat der Mann nach Ansicht der Staatsanwaltschaft zumindest billigend in Kauf genommen, dass die Frau verblutet. Nach Auffassung des Gerichts lässt sich diese Reihenfolge allerdings nicht beweisen. Es sei nicht nachweisbar, dass die Vergewaltigung und die Tötung in Tateinheit erfolgten.

Das von der Staatsanwaltschaft angenommene Mordmerkmal «Befriedigung des Geschlechtstriebs» sei nicht zu belegen. Auch andere Mordmerkmale kämen nicht in Betracht. Der Vorsitzende Richter betonte, dass auch ein Totschlag eine vorsätzliche Tötung sei. Eine Verurteilung wegen Mordes setze darüber hinaus aber noch das Vorhandensein bestimmter Merkmale voraus.

Die Staatsanwaltschaft hatte darauf plädiert, den Angeklagten wegen Mordes in Tateinheit mit besonders schwerer Vergewaltigung sowie wegen versuchter schwerer Brandstiftung zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe zu verurteilen. Der Verteidiger hatte eine Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten wegen Totschlags in einem minderschweren Fall sowie versuchter schwerer Brandstiftung beantragt. Eine Vergewaltigung sah er nicht als erwiesen an.


Bildnachweis: © Frank Molter/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Verkaufsstart ist am Kürbissonntag
Stadt Rietberg

Bürgerstiftung: Adventskalender mit mehr als 400 Preisen Rietberg. Pünktlich zum Kürbissonntag, dem verkaufsoffenen...

weiterlesen...
Hier gibt's Infos zu Grabarten, Pflege und Gestaltung
Stadt Rietberg

Führung über den Rietberger Friedhof am Samstag, 26. Oktober Rietberg. Welche verschiedenen Grabarten gibt es...

weiterlesen...

Neueste Artikel

WHO: Drei von fünf Kindern erleben zu Hause Gewalt
Aus aller Welt

Kinder schlagen, Klassenkameraden mobben, Jugendliche sexuell ausbeuten: Eine Milliarde Minderjährige erleben jedes Jahr Gewalt, so die WHO. Jetzt wollen Länder etwas dagegen tun.

weiterlesen...
Physiker aus Münster stellen kleinsten QR-Code her
Aus aller Welt

QR-Codes zum Scannen kennen viele Menschen von Plakaten oder aus Prospekten. Einen einzigartigen und fast unsichtbaren Code haben nun Forscher der Uni Münster geschaffen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

WHO: Drei von fünf Kindern erleben zu Hause Gewalt
Aus aller Welt

Kinder schlagen, Klassenkameraden mobben, Jugendliche sexuell ausbeuten: Eine Milliarde Minderjährige erleben jedes Jahr Gewalt, so die WHO. Jetzt wollen Länder etwas dagegen tun.

weiterlesen...
Physiker aus Münster stellen kleinsten QR-Code her
Aus aller Welt

QR-Codes zum Scannen kennen viele Menschen von Plakaten oder aus Prospekten. Einen einzigartigen und fast unsichtbaren Code haben nun Forscher der Uni Münster geschaffen.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner