28. Mai 2024 / Aus aller Welt

Ermittler: Kioskbetreiber hat Explosion verursacht

Nach der tödlichen Explosion in Düsseldorf hat sich der Verdacht der Ermittler verdichtet: Er richtet sich gegen einen Kioskbetreiber. Der ist selbst eines der Todesopfer.

Bei dem Brand in Düsseldorf am 16. Mai kamen drei Menschen ums Leben, mehr als ein Dutzend wurden verletzt.
von dpa

Ein 48-jähriger Kioskbetreiber soll der Verursacher der Explosion und des Feuers mit 3 Toten und 16 Verletzten in Düsseldorf sein. Die Ermittlungen hätten sich insoweit verdichtet, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Es müsse davon ausgegangen werden, dass der Mann Benzin in seinem Ladenlokal verschüttet und entzündet habe.

Dabei sei er von der Explosion, die er damit ausgelöst habe, vermutlich selbst überrascht worden. Der 48-Jährige ist einer der drei Toten. Er habe Streit mit einigen Anwohnern gehabt. Der befristete Vertrag zur Nutzung der Kiosk-Räume sollte zudem zum Jahresende auslaufen und sei nicht verlängert worden. Der Mann habe sich zudem wegen einer psychischen Erkrankung in Behandlung begeben. Dies hätten die Ermittlungen der Mordkommission ergeben.

Eine bei dem Brand lebensgefährlich verletzte Frau befinde sich nach wie vor auf einer Intensivstation. Die Polizei ermittelt wegen Mordes und Brandstiftung. Sollte es beim derzeitigen Ermittlungsstand bleiben, wird das Verfahren eingestellt, weil der einzige Verdächtige tot ist.

In einem Kiosk im Erdgeschoss des betroffenen Wohn- und Geschäftshauses war Benzin als Brandbeschleuniger verschüttet worden. Dadurch war vermutlich ein Gas-Luft-Gemisch entstanden, das bei der Entzündung explodiert war. Die Leiche des Kioskbetreibers (48) war in unmittelbarer Nähe am Hintereingang des Ladens entdeckt worden. Laut Obduktion starb er an den Folgen der Explosion, die sich am 16. Mai gut zwei Stunden nach Mitternacht ereignet hatte.

Selbsttötung, um nicht zu verbrennen?

In einer Wohnung im ersten Stock des Wohnhauses über dem Kiosk war die Leiche eines 55-jährigen Bewohners des Hauses mit relativ frischen Verletzungen entdeckt worden. Er starb aber an einer Rauchvergiftung. Dies hatte für Spekulationen gesorgt, es könne sich bei dem Brand um eine Vertuschungstat gehandelt haben.

Inzwischen gehen die Ermittler davon aus, dass der Mann in seiner Verzweiflung versucht hat, sich selbst zu töten, um nicht bei lebendigem Leib zu verbrennen: Vor den Fenstern seiner Wohnung versperrte eine Flammenwand den Sprung in die Tiefe und der Fluchtweg durch das Treppenhaus war durch dichten Brandrauch abgeschnitten, wie es aus Ermittlerkreisen hieß.

Der Brand hatte sich vom Erdgeschoss aus rasch in dem sechsstöckigen Haus ausgebreitet. Die Feuerwehr hatte zahlreiche Menschen mit Drehleitern von den Balkonen retten müssen, weil ihnen der Fluchtweg durch das Treppenhaus versperrt war. Auch Nachbarhäuser wurden beschädigt. Vor dem Haus waren zudem mehrere Autos in Brand geraten. Die mehr als 100 Einsatzkräfte hatten ein Trümmerfeld vorgefunden. Die Detonation hatte sogar das gegenüberliegende Haus beschädigt.


Bildnachweis: © Federico Gambarini/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Mit Höchstgeschwindigkeit durch das neue Jahr
Wissenswertes

Puzzle mobilE in Rietberg berät über flächendeckenden 5G-Ausbau und den dazugehörigen Tarifen & Geräte

weiterlesen...
Neue Gruppenberatung für Angehörige von Demenzkranken in Rietberg-Neuenkirchen
Aktuell

St. Margareta Pflege & Wohnen bietet ab dem 22. Januar ein innovatives Beratungsangebot für Angehörige von Demenzkranken

weiterlesen...
Urteil gegen Amazon: Preiserhöhung bei Prime-Mitgliedschaft unzulässig
Aktuell

Was das für dich bedeutet erfährst du hier!

weiterlesen...

Neueste Artikel

Bewährungsstrafe für Trainer wegen sexueller Übergriffe
Aus aller Welt

Ein Tennistrainer soll seinen Job für sexuelle Übergriffe auf Kinder und Jugendliche ausgenutzt haben. Das Verfahren fand hinter verschlossenen Türen statt. Nun hat das Gericht das Urteil verkündet.

weiterlesen...
«Schwarzer Tag für München» - Asylbewerber fährt in Demo
Aus aller Welt

Ein Auto fährt in einen Demonstrationszug, mindestens 28 Menschen werden zum Teil schwerst verletzt. Bayerns Ministerpräsident spricht von einem schweren Anschlag.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Bewährungsstrafe für Trainer wegen sexueller Übergriffe
Aus aller Welt

Ein Tennistrainer soll seinen Job für sexuelle Übergriffe auf Kinder und Jugendliche ausgenutzt haben. Das Verfahren fand hinter verschlossenen Türen statt. Nun hat das Gericht das Urteil verkündet.

weiterlesen...
«Schwarzer Tag für München» - Asylbewerber fährt in Demo
Aus aller Welt

Ein Auto fährt in einen Demonstrationszug, mindestens 28 Menschen werden zum Teil schwerst verletzt. Bayerns Ministerpräsident spricht von einem schweren Anschlag.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner