26. Juli 2022 / Aus aller Welt

Forscher benennen Tier nach Naturfilmer

Auroralumina attenboroughii? Das entdeckte Fossil aus einem Wald nahe der englischen Stadt Leicester war ein räuberisch lebendes Tier und etwa 560 Millionen Jahre alt.

Abdruck des Fossils Auroralumina attenboroughii, benannt nach dem britischen Naturfilmer David Attenborough.
von dpa

Zu Ehren des britischen Naturfilmers David Attenborough haben Forscher eine besondere Tierart nach ihm benannt. Bei Auroralumina attenboroughii handele es sich um das früheste bekannte räuberisch lebende Tier, sagte der Chef-Paläontologe des British Geological Survey, Phil Wilby.

Das entdeckte Fossil aus dem Charnwood-Wald nahe der englischen Stadt Leicester sei rund 560 Millionen Jahre alt, schreibt das Team um Wilby in der Fachzeitschrift «Nature Ecology & Evolution».

Attenborough war als Schüler selbst auf der Suche nach Fossilien. Der 96-Jährige zeigte sich begeistert. «Die Gesteine, in denen Auroralumina jetzt entdeckt wurde, wurden damals als so alt eingeschätzt, dass sie lange entstanden waren, bevor es Leben auf dem Planeten gab», sagte er. «Deshalb habe ich dort nie nach Fossilien gesucht.» Ein paar Jahre später habe aber ein Junge von seiner Schule dort eins gefunden und die Experten widerlegt.

Anfänge des komplexen Lebens

Es werde angenommen, dass moderne Tiergruppen wie Quallen vor rund 540 Millionen Jahren während einer als kambrische Explosion genannten Phase entstanden sind, sagte Wilby. Aber dieses Tier sei 20 Millionen Jahre älter. Bisher sei nur ein Exemplar gefunden worden. Es sei zugleich das erste bekannte Tier mit einem Skelett. «Aber es ist unheimlich aufregend zu wissen, dass es da draußen noch andere geben muss, die den Schlüssel zu den Anfängen des komplexen Lebens auf der Erde in der Hand halten», sagte Wilby.

Der Studie zufolge ist die nun entdeckte Art mit den Korallen, Quallen und Anemonen verwandt. Auroralumina könne etwa Phytoplankton aber auch gerade neu aufgetretenes Zooplankton gefressen haben, schreiben die Forscher in der Studie. Letzteres besteht aus winzigen, im Wasser schwebenden Tieren.

Skelett und Tentakel

Wilby und andere Forscher hatten 2007 eine Woche damit verbracht, eine 100 Quadratmeter große Felsoberfläche unter anderem mit Zahnbürsten zu bearbeiten. Insgesamt fanden sich mehr als 1000 Fossilien, doch eines stach heraus.

«Dieses ist ganz anders als die anderen Fossilien im Charnwood-Wald und auf der ganzen Welt», sagte Frankie Dunn vom Oxford University Museum of Natural History. Bei den meisten Fossilien aus der Zeit sei nicht klar, wie sie mit lebenden Tieren verwandt sind. Dieses habe eindeutig ein Skelett mit dicht gepackten Tentakeln, die im Wasser herumgewirbelt und vorbeiziehende Nahrung gefangen haben könnten, ähnlich wie es heute Korallen und Seeanemonen tun, sagte Dunn. Es sei unvergleichlich.


Bildnachweis: © Simon Harris/British Geological Survey/Ukri/PA Media/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Eier färben mit Naturfarben
Für die ganze Familie

Oster-Highlight für kleine Küchenhelfer

weiterlesen...
Ostergebäck zum Vernaschen
Rezepte

Rezept für Quarkhasen

weiterlesen...
Die KHW aus Rheda-Wiedenbrück sucht nach Deiner Unterstützung!
Job der Woche

Als Koordinator Neubauprojekte & Gewährleistung und technischer Projektleiter

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aktion Radschlag: Kooperative Verkehrskontrollen in Rheda-Wiedenbrück und Rietberg
Polizeimeldung

Verkehr, Einsatz Aktion Radschlag: Kooperative Verkehrskontrollen in Rheda-Wiedenbrück und Rietberg Im Rahmen der...

weiterlesen...
Berichte: Mann schottischer Ex-Regierungschefin angeklagt
Aus aller Welt

Es geht um 660.000 Pfund Spendengelder, die verschwunden sind - und ausgerechnet der Ehemann der Ex-Regierungschefin Sturgeon steht unter Verdacht.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Berichte: Mann schottischer Ex-Regierungschefin angeklagt
Aus aller Welt

Es geht um 660.000 Pfund Spendengelder, die verschwunden sind - und ausgerechnet der Ehemann der Ex-Regierungschefin Sturgeon steht unter Verdacht.

weiterlesen...
Messerangreifer verletzt zwei Grundschülerinnen im Elsass
Aus aller Welt

Schrecken in einem Ort bei Straßburg: Ein Angreifer verletzt zwei Grundschülerinnen mit einem Messer. Die Polizei nimmt den Mann fest, Hinweise auf eine Radikalisierung oder Terrorismus gibt es nicht.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner