18. Februar 2022 / Aus aller Welt

Eingeschlossene Forscher in Salzburger Höhle im Freien

Für drei Experten aus Polen wird die Lamprechtshöhle in Österreich zur Falle. Schmelzwasser verschließt das Gangsystem. Die Befreiung aus der misslichen Lage gelingt überraschend schnell.

von dpa

Der ungeplant lange Aufenthalt von drei Forschern in der Lamprechtshöhle in Österreich ist glimpflich zu Ende gegangen.

Die drei Männer aus Polen konnten am Freitagabend aus eigener Kraft wieder ins Freie gelangen, wie die Behörden berichteten. «Es geht ihnen gut, alles in Ordnung», sagte ein Sprecher des Landes. Das Trio saß vorübergehend in der Höhle fest, nachdem große Mengen Schmelzwasser den Rückweg versperrt hatten. Der Pegel eines Höhlensees war bis zur Decke angestiegen.

Am Abend konnte ein Rettungstaucher zu den Eingeschlossenen vordringen. Sie waren wohlauf, aber unterkühlt. Sie wurden zunächst mit Tee versorgt. Die Männer wurden nur wenige hundert Meter vom touristisch erschlossenen Schauhöhlenteil entfernt im sogenannten Lamprechtsdom entdeckt.

Forscher waren bestens ausgerüstet

Schon zu Beginn hatten die Behörden die Lage als nicht allzu dramatisch eingeschätzt. «Wir sind optimistisch, weil die Forscher bestens ausgerüstet sind, als Vollprofis mit der Situation umgehen können und es in der Höhle Rettungsnischen mit Decken sowie Notausrüstung gibt», sagte die Leiterin der Salzburger Höhlenrettung, Monika Feichtner.

Die Lamprechtshöhle gilt als längste Durchgangshöhle der Welt
und zählt mit einer Gesamtausdehnung von 62 Kilometern zu den
größten Höhlensystemen Europas. Wie Feichtner der Nachrichtenagentur APA sagte, habe es aber keine Möglichkeit für die drei Männer gegeben, am anderen Ende der Höhle auszusteigen. «Das würde nicht nur mehrere Tage dauern, sondern ist technisch sehr schwierig.»

Für den Einsatz waren vom Land Salzburg vier Höhlentaucher angefordert worden. Die drei Höhlenforscher, die eingeschlossen waren, gehören nach Angaben der Behörden seit Jahrzehnten zu den besten Kennern der Lamprechtshöhle. Sie waren am Donnerstagfrüh in die Höhle eingestiegen und hatten sich auf eine 20-stündige Tour eingestellt.


Bildnachweis: © Franz Neumayr/APA/dpa
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