21. November 2022 / Aus aller Welt

Gas wird nach Zugunfall abgebrannt - Strecke bleibt gesperrt

Im Landkreis Gifhorn prallen zwei Güterzüge ineinander. Die Aufräumarbeiten beschäftigen die Rettungskräfte bereits seit Tagen. Die Ermittler haben die Ursache für das Unglück gefunden.

Beschädigte Waggons stehen und liegen auf dem Bahndamm, während Gas aus einem der Waggons kontrolliert abgefackelt wird.
von dpa

Nach einem schweren Unfall zwischen zwei Güterzügen in Leiferde im Landkreis Gifhorn sind die Einsatzkräfte auch vier Tage nach dem Unfall mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Derzeit versuche man, das explosive Propangas aus zwei beschädigten Kesselwagen zu bekommen, sagte ein Feuerwehrsprecher am Montagnachmittag. Das Gas wird dazu in eine sogenannte Fackel geleitet und an deren Ende kontrolliert abgebrannt. 

Vorher habe man das Gas aus den umgestürzten Kesselwaggons abgepumpt. Die Kessel konnten aufgrund der Schieflage allerdings nur zur Hälfte leergepumpt werden. Das Abbrennen des restlichen Gases könnte nach Angaben des Feuerwehrsprechers mehrere Tage dauern.

Menschliches Versagen war wohl Unfallursache

Am Donnerstag war es auf der Bahnstrecke zwischen Hannover und Berlin bei Leiferde zu dem schweren Unfall gekommen. Zunächst hielt ein Güterzug an einem Signal. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler gab eine Mitarbeiterin der Deutschen Bahn die Strecke fälschlicherweise für einen weiteren Güterzug frei, wie die Bundespolizei mitteilte. Dieser aus 25 mit Propangas gefüllten Kesselwagen bestehende Zug prallte dann von hinten auf den stehenden Zug. Vier der Waggons kippten durch den Aufprall auf die Seite. Zwei wurden so stark beschädigt, dass das Gas ausströmte. Auch die Oberleitung wurde beschädigt. Ein Mensch wurde leicht verletzt. 

Für das Auspumpen der zwei weiteren auf der Seite liegenden Kesselwagen suche man derzeit noch eine Lösung, sagte der Feuerwehrsprecher. Da die Anschlüsse an dem Wagen beschädigt seien, müsse man eine Spezialanfertigung herstellen. Bei der Bergung der Züge mussten die Einsatzkräfte ständig darauf achten, dass sich die Gase nicht entzünden. Unter anderem wurden spezielle Lüfter eingesetzt, um auch in einer derart gefährlichen Umgebung eine Explosion zu verhindern. Die Einsatzstelle wird ständig durch Messgeräte überwacht.

Am Samstagabend hatte sich das Propangas, das schwerer als Luft ist, in einer Art Wolke am Boden gesammelt und kam auf die Einsatzkräfte zu. Sofort wurden alle Arbeiten eingestellt und alle Lichter, strom- und motorbetriebenen Geräte vorübergehend ausgeschaltet. Vor Ort sind nach Angaben der Feuerwehr neben den ortsansässigen Einsatzkräften auch Einheiten der Werksfeuerwehren der Chemieparks aus Ludwigshafen, Dormagen und Marl. Auch Kameraden der Werksfeuerwehr des Volkswagenwerks aus Wolfsburg und der Flughafenfeuerwehr aus Hannover waren an der Einsatzstelle. 

Nach Angaben der Deutschen Bahn wird die Strecke aufgrund der Aufräumarbeiten noch bis mindestens 27. November gesperrt bleiben. Züge werden weiträumig umgeleitet. Bahnreisende müssen sich weiter auf Ausfälle und Verspätungen von mindestens 90 Minuten einrichten.


Bildnachweis: © Philipp Schulze/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Hänky Pänky steht in den Startlöchern
Stadtmarketing Rietberg

Rietberger Straßenmusik-Festival steigt am 7. September Rietberg. Auf richtig viel gute Musik können sich Besucher am...

weiterlesen...
Land NRW investiert in die Zukunft der Innenstädte
Aktueller Hinweis

Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Schloß Holte-Stukenbrock

weiterlesen...
Endspurt für den Sommer-Lese-Club
Stadt Rietberg

Abgabe der Logbücher bis zum 20. August Rietberg. Endspurt für den Sommer-Lese-Club: Die Ferienaktion der...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Feuer am Brocken: Löscharbeiten wieder aufgenommen
Aus aller Welt

Die Bekämpfung des Waldbrandes am Brocken geht weiter. Am Morgen sind erneut Hubschrauber im Einsatz. Was ist bekannt?

weiterlesen...
Neuer Langhals-Dinosaurier in Spanien entdeckt
Aus aller Welt

Menschen hätten diesen Dinosaurier nicht einmal bis zur Schulter gereicht: «Qunkasaura pintiquiniestra» war ein gewaltiger Pflanzenfresser. Vor 75 Millionen Jahren lebte er nicht allein in Spanien.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Feuer am Brocken: Löscharbeiten wieder aufgenommen
Aus aller Welt

Die Bekämpfung des Waldbrandes am Brocken geht weiter. Am Morgen sind erneut Hubschrauber im Einsatz. Was ist bekannt?

weiterlesen...
Neuer Langhals-Dinosaurier in Spanien entdeckt
Aus aller Welt

Menschen hätten diesen Dinosaurier nicht einmal bis zur Schulter gereicht: «Qunkasaura pintiquiniestra» war ein gewaltiger Pflanzenfresser. Vor 75 Millionen Jahren lebte er nicht allein in Spanien.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner