22. September 2024 / Aus aller Welt

Hersteller von gesunkener Jacht erwägen Klage

Nach der «Bayesian»-Katastrophe mit sieben Toten ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Kapitän. Die Schiffbauer wollen einem Bericht zufolge nun mehr als 200 Millionen Euro Entschädigung.

Nach dem Untergang der Luxusjacht «Bayesian» fordern die Erbauer jetzt Schadensersatz. (Foto: Handout)
von dpa

Nach dem Untergang der Luxusjacht «Bayesian» vor Sizilien mit sieben Todesopfern will die italienische Herstellerfirma des Schiffs einem Medienbericht zufolge jetzt mehr als 200 Millionen Euro Entschädigung verlangen. Die Klage richte sich auch gegen die Witwe des ertrunkenen britischen Milliardärs Mike Lynch, Angela Bacares, meldete die Tageszeitung «Giornale di Sicilia». 

Begründet werde die Forderung über insgesamt 222 Millionen Euro von den Anwälten der Firma The Italian Sea Group (TISG) damit, dass ihr durch die Auswahl einer ungeeigneten Besatzung und deren Handeln ein schwerer Imageschaden entstanden sei. TISG betonte später jedoch, dass den Anwälten bislang nur ein allgemeines Mandat erteilt worden sei. Eine formelle Klage sei bislang weder genehmigt noch unterzeichnet worden.

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Kapitän

Die als «unsinkbar» deklarierte Jacht war Mitte August während eines Unwetters untergegangen. Die genauen Umstände sind noch unklar. Dabei kamen sieben Menschen ums Leben, auch Lynchs 18-jährige Tochter und vier Gäste des schwerreichen Software-Unternehmers. 

Die Besatzung konnte sich bis auf den Schiffskoch retten. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den Kapitän der «Bayesian», einen Neuseeländer mit großer Erfahrung, sowie zwei weitere Mitglieder der Besatzung. Bei den Ermittlungen geht es aber auch um die Frage, ob die Herstellerfirma eine Schuld trägt.

Noch kein Termin für Bergung

Das 15 Jahre alte Schiff liegt nun seit mehr als einem Monat 900 Meter vor dem kleinen sizilianischen Hafen Porticello im Mittelmeer auf Grund. Für die Bergung gibt es bislang immer noch keinen Termin. 

Die 56 Meter lange und mit einem 75 Meter hohen Mast ausgestattete «Bayesian» gehörte zu den größten Segeljachten weltweit. Gebaut wurde sie 2008 von der italienischen Werft Perini Navi, die später von der börsennotierten Sea Group übernommen wurde. 

Deren Anwälte vertreten dem Zeitungsbericht zufolge die Meinung, dass der Kapitän der Aufgabe, die Jacht zu steuern, nicht gewachsen war. Die Forderung richte sich gegen die von der Witwe verwaltete britische Firma Revtom Limited sowie gegen einen internationalen Betreiber von Luxusjachten, Camper & Nicholsons. Von deren Seite gab es zunächst keinen Kommentar.

 

 

 


Bildnachweis: © Fabio La Bianca/PA Media/dpa
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Verkaufsstart ist am Kürbissonntag
Stadt Rietberg

Bürgerstiftung: Adventskalender mit mehr als 400 Preisen Rietberg. Pünktlich zum Kürbissonntag, dem verkaufsoffenen...

weiterlesen...
Ihr zuverlässiger Handwerksservice für Heizung, Sanitär, Klima und Lüftung: build and live
In Rheda-Wiedenbrück entdeckt ...

Suat Yener und sein erfahrenes Team bieten maßgeschneiderte Lösungen für Installationen, Wartung und Leckageortung – schnell, effizient und vor Ort

weiterlesen...
Hier gibt's Infos zu Grabarten, Pflege und Gestaltung
Stadt Rietberg

Führung über den Rietberger Friedhof am Samstag, 26. Oktober Rietberg. Welche verschiedenen Grabarten gibt es...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Spaniens Innenminister: Jetzt 207 Tote nach Unwettern
Aus aller Welt

Mit dem Einsatz des Militärs und Freiwilliger beschleunigen sich die Bergungsarbeiten nach den Unwettern rund um die Großstadt Valencia. Die tatsächliche Zahl der Toten steht noch lange nicht fest.

weiterlesen...
Warum aus den ersten deutschen Wölfen rasch viele wurden
Aus aller Welt

Seit gut zwei Jahrzehnten gibt es wieder Wölfe in Deutschland. Ihre Überlebenswahrscheinlichkeit war lange so gut wie nirgends sonst auf der Welt, haben Forscher errechnet. Das wird nicht so bleiben.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Spaniens Innenminister: Jetzt 207 Tote nach Unwettern
Aus aller Welt

Mit dem Einsatz des Militärs und Freiwilliger beschleunigen sich die Bergungsarbeiten nach den Unwettern rund um die Großstadt Valencia. Die tatsächliche Zahl der Toten steht noch lange nicht fest.

weiterlesen...
Warum aus den ersten deutschen Wölfen rasch viele wurden
Aus aller Welt

Seit gut zwei Jahrzehnten gibt es wieder Wölfe in Deutschland. Ihre Überlebenswahrscheinlichkeit war lange so gut wie nirgends sonst auf der Welt, haben Forscher errechnet. Das wird nicht so bleiben.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner