14. Oktober 2021 / Aus aller Welt

Juwelendiebstahl: Einer der Haftbefehle aufgehoben

Der Einbruch ins Grüne Gewölbe Dresden und der Diebstahl kostbarer historischer Schmuckstücke schockierten. Sechs junge Männer aus einem Berliner Clan sind dringend tatverdächtig - in einem Fall ist das Landgericht anderer Meinung.

Die ausgeraubte Vitrine im Juwelenzimmer des Historischen Grünen Gewölbes im Residenzschloss in Dresden im Mai vergangenen Jahres.
von dpa

Im Verfahren wegen des Juwelendiebstahls aus dem Dresdner Grünen Gewölbe ist der Haftbefehl gegen einen der sechs dringend Tatverdächtigen aufgehoben.

Das Landgericht Dresden sieht, anders als das Amtsgericht und die Staatsanwaltschaft, derzeit keinen dringenden Tatverdacht gegen den 23-Jährigen. Auf freien Fuß kommt der junge Mann dennoch nicht, wie ein Sprecher der Anklagebehörde am Donnerstag sagte. Er verbüßt derzeit wegen seiner Tatbeteiligung am Goldmünzen-Diebstahl aus dem Bode-Museum in Berlin 2017 eine mehrjährige Jugendstrafe.

Die Staatsanwaltschaft prüft, ob sie Beschwerde gegen den Beschluss einlegt. Der 23-Jährige bleibe auch im Zusammenhang mit dem Coup in Dresden tatverdächtig. Die Beweissituation gegen ihn sei aber «in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht» komplexer als bei den anderen Beschuldigten. Für drei von ihnen hat das Oberlandesgericht Dresden die Fortdauer der Untersuchungshaft angeordnet. Die Haftbeschwerde eines weiteren Angeklagten wurde als unbegründet verworfen. Ein 24-Jähriger ist ebenfalls wegen des Goldmünzen-Diebstahls in Jugendstrafhaft.

Die Ermittler sind überzeugt, dass die jungen Männer aus einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie direkt am Einbruch in das sächsische Schatzkammermuseum am 25. November 2019 beteiligt waren. Ihnen werden schwerer Bandendiebstahl, Brandstiftung und besonders schwere Brandstiftung vorgeworfen.

Die 23- bis 28-Jährigen sollen bewaffnet ins Residenzschloss eingebrochen sein. Ihre Beute: 21 Schmuckstücke mit 4300 Diamanten und Brillanten im Gesamtversicherungswert von mindestens 113,8 Millionen Euro. Zudem sollen sie Sachschäden in Höhe von über einer Million Euro hinterlassen haben.

Alle Beschuldigten sind deutsche Staatsbürger. Sie wurden bei mehreren Razzien seit November 2020 in Berlin gefasst. Vier von ihnen befinden sich in Untersuchungshaft, zwei sind wegen der Beteiligung an dem Goldmünzen-Diebstahl rechtskräftig verurteilt. Die Ermittlungen zu weiteren Beteiligten und zum Verbleib der Kunstschätze dauern an. Auch nach Helfern und Hintermännern wird gesucht.


Bildnachweis: © Oliver Killig/dpa-Zentralbild/dpa
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