9. Juni 2021 / Aus aller Welt

Nach Europol-Razzia: Verdächtige in Untersuchungshaft

Polizei und Staatsanwaltschaft ist weltweit ein Coup gegen die Organisierte Kriminalität gelungen. Jetzt fangen die Untersuchungen erst richtig an - und bringen vielleicht auch alte Steine ins Rollen.

Einsatzkräfte bei einem großangelegten Einsatz gegen die Rauschgiftkriminalität vor einem Bürogebäude in Essen.
von dpa

Nach den Razzien gegen die Organisierte Kriminalität sind mehrere Tatverdächtige in Untersuchungshaft.

«Die Gerichte sind uns in allen Anträgen gefolgt», sagte Oberstaatsanwalt Benjamin Krause von der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Der Schwerpunkt der Aktionen in Deutschland lag in Hessen.

Mit der Untersuchungshaft soll vor allem verhindert werden, dass die Tatverdächtigen flüchten und untertauchen, erklärte der Ermittler. Teilweise hätten sich die Verdächtigen zu den Taten geäußert. Die Beweismittel würden aber noch weiter ausgewertet. Dabei gehe es sowohl um Betäubungsmittel als auch um sichergestellte IT-Geräte.

«Das ist nicht eine Sache von Wochen, sondern von Monaten», sagte der Oberstaatsanwalt. Krause schloss nicht aus, dass mit diesen Erkenntnissen sowie den Daten der internationalen Ermittler ältere Fälle aufgeklärt werden und noch neue Ermittlungsverfahren hinzukommen können.

Bundesweit waren bei den Razzien am Montag mehr als 70 Personen festgenommen worden, darunter über 60 in Hessen. Die weltweite Zahl der Festnahmen bei dem internationalen Schlag gegen die Organisierte Kriminalität liegt bei mehr als 800. Es waren Tonnen an Drogen beschlagnahmt und große Mengen an Bargeld, Juwelen und Waffen sichergestellt worden.

Ermittler in den USA waren den Kriminellen auf die Spur gekommen, weil sie in einer monatelangen Operation verschlüsselte Netzwerke und Handys auswerten konnten. Bei der ZIT habe es in den vergangenen Monaten auch einen weiteren Ermittlungskomplex mit diesen sogenannten Kryptohandys gegeben, berichtete Oberstaatsanwalt Krause. Die Strukturen der Organisierten Kriminalität hätten sich in nahezu allen Bereichen stark auf Onlineplattformen wie das Darknet verlagert.

Für die Täter sei es leichter, einen Onlineshop für den Handel mit Drogen zu betreiben, als Revierkämpfe vor Ort auf der Straße in der analogen Welt zu haben - so umschrieb der Ermittler einen möglichen Grund für die Entwicklung. Das gleiche Prinzip gelte für die Kunden der Kriminellen.

Die Ermittlungsbehörden hätten jedoch im Kampf gegen die zunehmende Kriminalität im Internet in den vergangenen Jahren stark aufgeholt. Das liege daran, dass zunehmend internationale Allianzen gebildet würden, erklärte Krause. Gerade bei Kriminalität im Internet hörten die Straftaten ja nicht an Landesgrenzen auf. Außerdem holten sich die Polizeien sowie Staatsanwaltschaften immer mehr Experten in ihren Teams und arbeiteten vermehrt mit Cyberanalysten, Forensikern und IT-Spezialisten zusammen.


Bildnachweis: © Stephan Witte/KDF-TV & Picture/dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Eier färben mit Naturfarben
Für die ganze Familie

Oster-Highlight für kleine Küchenhelfer

weiterlesen...
Ostergebäck zum Vernaschen
Rezepte

Rezept für Quarkhasen

weiterlesen...
Die KHW aus Rheda-Wiedenbrück sucht nach Deiner Unterstützung!
Job der Woche

Als Koordinator Neubauprojekte & Gewährleistung und technischer Projektleiter

weiterlesen...

Neueste Artikel

Außenmauern ausgebrannter Hälfte der Börse eingestürzt
Aus aller Welt

Stunden zuvor versuchten die Einsatzkräfte noch, die Mauern der historischen Börse in Kopenhagen zu retten. Nun der Schock: Die Wände brachen trotz Stabilisierung zusammen.

weiterlesen...
Achtung, Radarfalle: Blitzermarathon in acht Bundesländern
Aus aller Welt

Autofahrerinnen und Autofahrer aufgepasst: Morgen führt die Polizei schwerpunktmäßig Geschwindigkeitskontrollen durch. Allerdings nicht in allen Bundesländern.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Außenmauern ausgebrannter Hälfte der Börse eingestürzt
Aus aller Welt

Stunden zuvor versuchten die Einsatzkräfte noch, die Mauern der historischen Börse in Kopenhagen zu retten. Nun der Schock: Die Wände brachen trotz Stabilisierung zusammen.

weiterlesen...
Achtung, Radarfalle: Blitzermarathon in acht Bundesländern
Aus aller Welt

Autofahrerinnen und Autofahrer aufgepasst: Morgen führt die Polizei schwerpunktmäßig Geschwindigkeitskontrollen durch. Allerdings nicht in allen Bundesländern.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner