9. November 2021 / Aus aller Welt

Prognose: Welt steuert bis 2100 auf 2,4 Grad Erwärmung zu

Steuert die Welt ungebremst auf die Katastrophe zu? Eine Klimaprognose legt das nahe. Auf der COP26 in Glasgow gebe es laut der Greenpeace-Chefin hingegen nur «Subversion, Sabotage und Selbstsucht».

von dpa

Wenn die Zusagen aller Staaten zum Klimaschutz für das Jahr 2030 umgesetzt werden, klettert die Erderwärmung Forschern zufolge bis zum Ende des Jahrhunderts immer noch auf etwa 2,4 Grad.

Das zeigen neue Prognosen des Climate Action Tracker (CAT), die am Dienstag auf der Weltklimakonferenz in Glasgow veröffentlicht wurden. Wenn man nur betrachtet, was die Staaten jetzt tun, und weitere Ankündigungen ausblendet, steigt die Erderwärmung demnach bis 2100 sogar auf 2,7 Grad.

Das im Pariser Klimaabkommen von 2015 vereinbarte Ziel ist aber, den Temperaturanstieg auf unter zwei Grad, möglichst 1,5 Grad, im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Dafür müssten nach Berechnungen des Weltklimarats bis 2030 die Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase halbiert werden.

Die CAT-Forscher stellten fest, dass zur Halbzeit der Klimakonferenz in Schottland eine «Glaubwürdigkeitslücke» klaffe zwischen dem, was gesagt, und dem, was getan werde. Auch ein «optimistisches Szenario» von lediglich 1,8 Grad Erwärmung sei denkbar - aber nur, wenn diejenigen Staaten ihre langfristigen Zusagen einhielten, die bis zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral werden wollen. Dazu fehlten aber den meisten Ländern belastbare, konkrete Konzepte.

Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan nannte die Prognose erschreckend. «Es ist ein niederschmetternder Bericht, der in jeder gesunden Welt Regierungen dazu veranlassen würde, sofort ihre Differenzen beizulegen und mit kompromisslosem Einsatz einen Deal zur Rettung unserer Zukunft auszuarbeiten.» Stattdessen sehe man auf der COP26 «Subversion, Sabotage und Selbstsucht» der Mächtigen, während verletzliche Staaten um ihr Leben kämpften und junge Aktivisten nach Gerechtigkeit riefen.


Bildnachweis: © Natacha Pisarenko/AP/dpa
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