Angesichts mehrerer hunderttausend Tonnen Munitionsreste auf dem Grund der Ostsee fordert ein am Dienstag veröffentlichter Bericht die Politik zum Handeln auf. Rostende Munition und austretende Chemikalien seien «eine erhebliche Gefahr für das Ökosystem», schreibt der Berichterstatter für Munitionsaltlasten bei der Ostseeparlamentarierkonferenz, Peter Stein (CDU), in seinem Abschlussbericht. In der Ostsee liegen nach Schätzungen 300.000 Tonnen konventionelle Munition und 42.000 bis 65.000 Tonnen chemische Kampfstoffe, die nach dem Zweiten Weltkrieg dort versenkt wurden. Der Rostocker Bundestagsabgeordnete Stein fordert in seinem Bericht, das Problem innerhalb der kommenden 20 Jahre zu lösen. Laut einer aktuellen Studie seien erste Metallhüllen schon in zehn Jahren vollständig korrodiert, heißt es in dem Bericht. Bereits in seinem Zwischenbericht von vor einem Jahr hatte Stein unter anderem vorgeschlagen, unter Beteiligung der Europäischen Union auf freiwilliger Basis 500 Millionen Euro zur Finanzierung erster nötiger Maßnahmen einzusammeln. Er fordert ein gemeinsames Vorgehen der Ostsee-Anrainerstaaten bei der Beseitigung der Munitionsaltlasten. Langwierige Klärungen von Zuständigkeiten im Vorfeld sollten vermieden werden. Stein schlägt auch die Vereinheitlichung von Daten und die Bildung einer Expertengruppe vor. Der Bericht sieht auch Chancen: Aktuelle Technologien könnten die Kosten senken, Innovation und die regionale Wirtschaft sollten gefördert werden. Der Ostseeraum könne als Pilotregion dienen. Vergleichbare Belastungen gebe es weltweit, heißt es.
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Rostende Munition in Ostsee: Bericht sieht Politik am Zug
Welche Gefahr geht von den Hunderttausenden Tonnen Munitionresten aus, die auf dem Grund der Ostsee liegen? Ein Berichterstatter fordert die Politik zum Handeln auf.
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