20. September 2024 / Kreis Gütersloh

Kein dritter Standort für die Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule

Gütersloh. Die Politikerinnen und Politiker im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport lehnten es am Donnerstag, 19....

von Jan Focken

Gütersloh. Die Politikerinnen und Politiker im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport lehnten es am Donnerstag, 19. September, in der Sitzung mehrheitlich ab, in Halle (Westf.) einen dritten Standort der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule zu gründen. Die Stadt Halle (Westf.) hatte einen entsprechenden Antrag an den Kreis Gütersloh gerichtet für den Fall, dass die notwendige Zahl von 100 Anmeldungen für den fünften Jahrgang weiter nicht erreicht wird. Der Bestand der Gesamtschule Halle ist dadurch gefährdet. Elf Politikerinnen und Politiker unterstützten den Verwaltungsvorschlag, vier enthielten sich und es gab eine Gegenstimme.

In ihrer Verwaltungsvorlage hatte die Kreisverwaltung als Träger der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule das Ansinnen aus Halle (Westf.) abgelehnt und der Politik einen entsprechenden Beschlussvorschlag vorgelegt. Dieser Empfehlung, so die Vorlage, seien eine intensive Prüfung und zahlreiche Gespräche mit allen Beteiligten vorausgegangen. Als Gründe für die Ablehnung nennt die Verwaltung unter anderem, dass es organisatorisch kaum vorstellbar sei, wie eine Schule mit dann über 2.000 Schülerinnen und Schülern und 210 Lehrkräften an drei Standorten, die jeweils rund zehn Kilometer voneinander entfernt liegen, funktionieren könne. Gestaltung des Stundenplans, das Fahren der Lehrkräfte zwischen den Standorten, das gleichwertige Angebot an Fächern, Kursen und Arbeitsgruppen sind nur einige der zu nennenden Punkte. In der Sitzung bekräftigten Sandra Jürgenhake, Abteilungsleiterin Bildung, und Ursula Husemann, Schulleiterin der Peter-August-Böckstiegel-Gesamtschule, die ablehnende Haltung. Thomas Tappe, Bürgermeister von Halle (Westf.), hingegen warb in der Sitzung für einen möglichen dritten Standort in seiner Stadt. Er machte unter anderem deutlich, dass ein Ende der Gesamtschule in Halle (Westf.) auf jeden Fall Auswirkungen auf die Nachbarschulen haben werde. So könnten Eltern ihre Kinder verstärkt bei der Kreis-Gesamtschule anmelden, wenn sie eine durchgehende Schullaufbahn für ihr Kind an einer Schule anstreben. Auch die jetzt laufende Kooperation mit dem Kreisgymnasium sei dann hinfällig.

Einstimmig votierten die Ausschussmitglieder, die über die pro Wirtschaft GT mitfinanzierte Stiftungsprofessur der Hochschule Bielefeld am Standort Gütersloh weiter mitzutragen. Jährlich überweist der Kreis Gütersloh dafür 50.000 Euro an die Wirtschaftsförderung. Der Beschluss reicht bis ins Jahr 2029. Mit in dem Paket, über das abgestimmt wurde, ist auch die weitere Unterstützung des MINT-Schüler/innenlabors am Campus Gütersloh der Hochschule Bielefeld.

Nicht realisiert wird der ursprünglich von der Verwaltung vorgeschlagene Umbau des Medienzentrums in eine interaktive Medienwerkstatt. „Zum jetzigen Zeitpunkt“, so hatte die Verwaltung vorgeschlagen, solle auf den Umbau verzichtet werden. Deutliche Kostensteigerungen und die kritische Haltung in einer ganzen Reihe von Kreiskommunen hatten zu einer Neubewertung geführt. Aufgrund der finanziellen Belastungen der Kommunen solle das Projekt deshalb jetzt nicht umgesetzt werden, so die Verwaltung in ihrer Vorlage. Zehn Politikerinnen und Politiker stimmten dafür, fünf sprachen sich dagegen aus.

Alle drei Themen stehen auch auf der Tagesordnung des Kreisausschusses am Montag, 23. September. Mit dem Antrag aus Halle (Westf.) bezüglich eines dritten Standorts der PAB-Gesamtschule befasst sich abschließend der Kreistag am 30. September.

Quelle: Kreis Gütersloh - hier Original öffnen (www.kreis-guetersloh.de)

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