Rietberg. Mit einem neuen Projekt sind die Stadt Rietberg und gemeinschaftlich alle politischen Fraktionen des Stadtrats gestartet, um Schüler und Jugendliche für die Kommunalpolitik vor Ort zu interessieren. In der Aula des Schulzentrums hat Bürgermeister Andreas Sunder den Startschuss gegeben für das erste Schüler- und Jugendparlament Rietbergs.
Dabei sollen Mädchen und Jungen der Klassen 9 bis 11 aber nicht ins kalte Wasser geschubst werden und unvorbereitet in der Politik mitmischen. Vielmehr geht es um ein begleitetes Kennenlernen der politischen Zusammenhänge in der Stadt. In dem »kommunalpolitischen Schnupperkurs«, wie Andreas Sunder es nennt, schließen sich die interessierten Schülerinnen und Schüler wahlweise den Rietberger Fraktionen von CDU, FWG, SPD und Bündnis 90/Die Grünen an. Für die Dauer von acht Wochen dürfen sie an deren Fraktionssitzungen teilnehmen und die Kommunalpolitiker zu den Ausschuss- und Ratssitzungen begleiten. Gemeinsam wollen sie auch den NRW-Landtag in Düsseldorf besuchen, wo sie von Landtagspräsident André Kuper aus Rietberg persönlich begrüßt werden. Am Ende steht eine Schüler-Ratssitzung. Dann sollen die Ratsmitglieder auf den Zuschauerplätzen und die Schüler auf deren Stühlen sitzen. Andreas Sunder leitet die Sitzung und es werden die Anträge der Schüler diskutiert.
Zu dem Auftakt hatten sich mehr als 30 Mädchen und Jungen von Gesamtschule und Gymnasium freiwillig gemeldet, die bereits ein Grundinteresse am Thema mitbringen. Ihnen erläuterte Andreas Sunder zunächst seinen eigenen Werdegang in die Kommunalpolitik und zählte seine Aufgaben als Bürgermeisters auf. Er erklärte anschaulich, wie sich der Stadtrat zusammensetzt und welche Aufgaben und Befugnisse das höchste Gremium der Stadt Rietberg hat.
Die Jugendlichen sparten nicht mit Nachfragen und griffen interessiert zu den Anmeldebögen. In den nächsten Tagen sollen sie sich zur Teilnahme am Projekt Schüler- und Jugendparlament anmelden und entscheiden, welche politische Fraktion sie begleiten möchten. Schüler der 9. bis 11. Klasse, die jetzt nicht dabei waren und trotzdem mitmachen möchten, erhalten ein Anmeldeformular im Sekretariat ihrer Schule. Sunders Mitarbeiter im Ratsbüro und in der Abteilung Schule, Kultur, Sport betreuen das Projekt.
Es ist nicht nur Andreas Sunders persönliches Interesse junge Leute für die Politik zu begeistern. Auch die politischen Parteien in der Stadt können allesamt Nachwuchs gebrauchen. Wie Rietbergs erster Bürger erklärte, ist das jüngste Ratsmitglied 33 Jahre alt, das älteste ist 80. „Dabei machen wir im Stadtrat doch auch Politik für junge Leute und deren Zukunft. Daher ist es umso wichtiger, dass ihr mitmacht und eure Meinung sagt“, motivierte der Bürgermeister seine Zuhörer. „So könnt ihr Kommunalpolitik live erleben. Ich bin gespannt, wie es weitergeht“, sagte Sunder im Anschluss an die Auftaktveranstaltung. „Ich habe ein gutes Gefühl, dass dieses Projekt gelingen wird. Weil schon jetzt viele interessierte Nachfragen kamen.“
Bildzeile:
In der Aula des Schulzentrums erläuterte Bürgermeister Andreas Sunder rund 30 interessierten Schülern das neue Projekt Schüler- und Jugendparlament und rief zu politischem Mitmischen auf. Foto: Stadt Rietberg
Quelle: Stadt Rietberg