26. Oktober 2022 / Aus aller Welt

Erschossener 16-Jähriger: Weder Alkohol noch Drogen im Blut

Die Polizei wird in Dortmund zu einer Jugendhilfeeinrichtung gerufen. Wenig später ist ein 16-Jähriger tot - getroffen von fünf Schüssen aus einer Polizei-Maschinenpistole. Jetzt gibt es neue Erkenntnisse.

von dpa

Der von der Polizei erschossene 16-jährige Flüchtling in Dortmund hatte weder Alkohol noch Drogen im Blut. Das hat nach dpa-Informationen aus Justizkreisen das toxikologische Gutachten ergeben.

Es stand bislang die Vermutung im Raum, dass der junge Mann aus dem Senegal sich bei dem Vorfall am 8. August zum Beispiel wegen Drogeneinflusses trotz Taser-Beschusses weiter vorwärts bewegt haben könnte. Nach früheren Angaben war der Jugendliche, der ein Messer in der Hand gehalten hatte, von den Polizeibeamten zunächst mit Pfefferspray besprüht worden. Danach sei er zwei Mal mit einem Elektroschock-Gerät beschossen worden.

Vor Schmerzen mindestens gekrümmt

Wie es in einem früheren Bericht an den Landtag in Nordrhein-Westfalen hieß, traf dabei der zweite Schuss: Eine Elektrode habe den Jugendlichen am Glied getroffen, eine am Unterbauch. Das habe den 16-Jährigen nicht gelähmt, ihm aber wahrscheinlich weh getan. Inzwischen gehen die Ermittler nach dpa-Informationen davon aus, dass der Jugendliche sich vor Schmerzen mindestens gekrümmt haben muss - da er eben nicht durch Drogen oder Alkohol betäubt gewesen sei.

Das Verhalten des 16-Jährigen nach den Taser-Schüssen ist wichtig, da er danach von einem Beamten mit seiner Maschinenpistole erschossen wurde. Unklar ist weiter, ob das - als Sicherung der Kollegen - nötig war. Sowohl die Staatsanwaltschaft als auch NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hatten bereits Zweifel am gesamten Einsatz angemeldet. Am heutigen Mittwoch wird der Fall sowohl im Gesundheits- als auch im Rechtsausschuss des Landtags behandelt.


Bildnachweis: © Markus Wüllner/ Video-Line TV /dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Für die ganze Familie

Eine Aktion des Fördervereins der Kindergärten St. Jakobus und St. Magdalena

weiterlesen...
Job der Woche

Dein Mercedes-Benz und smart Servicepartner aus Rheda-Wiedenbrück

weiterlesen...
Stadt Rietberg

Freie Sprechstunde im Bürgerbüro entfällt Rietberg. Am Montagnachmittag, 22. April, haben alle Abteilungen der...

weiterlesen...

Neueste Artikel

Polizeimeldung

Verkehr Verkehrskontrollen in Rheda-Wiedenbrück und Rietberg Polizeikräfte der Wache Rheda-Wiedenbrück führten am...

weiterlesen...
Aus aller Welt

Rote Köpfe von Bangkok bis Manila: El Niño hat Teile Asiens in einen Backofen verwandelt. Gefühlte Werte von über 50 Grad sind nicht nur für die Gesundheit gefährlich - sie haben noch weitere Folgen.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aus aller Welt

Rote Köpfe von Bangkok bis Manila: El Niño hat Teile Asiens in einen Backofen verwandelt. Gefühlte Werte von über 50 Grad sind nicht nur für die Gesundheit gefährlich - sie haben noch weitere Folgen.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Der Tod des sechsjährigen Joel in der Gemeinde Pragsdorf bei Neubrandenburg hatte bundesweit Bestürzung ausgelöst. Im Prozess gegen einen Jugendlichen soll nun das Urteil fallen.

weiterlesen...