13. Juli 2021 / Aus aller Welt

Schatz im Teich? - Kobalt aus Bergbaurückständen gewonnen

Die Nachfrage nach Kobalt steigt, denn der Rohstoff wird für die Batterien von Elektroautos benötigt. Jetzt wird das Verfahren der Biolaugung erprobt. Im Labor gibt es erste Erfolge.

von dpa

Aus Bergbaurückständen im Harz lässt sich das für die Batterieproduktion wichtige Metall Kobalt gewinnen. Das haben Wissenschaftler der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) im Labor mit Hilfe von Proben aus dem Bergeteich bei Goslar herausgefunden.

Mit dem sogenannten Biolaugung-Verfahren sei 91 Prozent des in den Rückständen enthaltenden Kobalts extrahiert worden, teilte die BGR in Hannover mit.

Bei den Untersuchungen entdeckten die Forschenden eine neue Bakterienart, die den Namen «Sulfobacillus harzensis» erhielt. Bakterien der Gattung Sulfobacillus werden zur Metallgewinnung aus Erzen oder Reststoffen eingesetzt. Mit ihrer Hilfe werden bei der Biolaugung unlösliche Metallverbindungen in eine wasserlösliche Form umgewandelt.

Die Proben hatte das Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik der Technischen Universität (TU) Clausthal zur Verfügung gestellt. Bereits seit einigen Jahren wird erforscht, wie die mineralischen Reste des stillgelegten Erzbergwerks Rammelsberg aufbereitet und veredelt werden können.

Der Bergeteich Bollerich enthält rund sieben Millionen Tonnen so genannte Flotationsabgänge. Im Fokus standen zunächst Sondermetalle wie Indium und Kobalt, aber auch Kupfer, Blei, Zink, Silber und Gold. Nach Angaben der TU Clausthal sollen in den Rückständen rund 1221 Tonnen Kobalt enthalten sein. Inzwischen wird an einem Gesamtkonzept für die Bergeteiche gearbeitet.

Der Rohstoff Kobalt ist zurzeit stark nachgefragt, weil er bei der Batterieproduktion für die Elektromobilität benötigt wird. Biolaugung sei eine geeignete Technologie zur Extraktion von Wertmetallen aus Bergbaurückständen, sagte BGR-Geomikrobiologen Axel Schippers. Dies hätten vor der Entdeckung im Harz bereits Experimente der BGR mit Hilfe von Proben aus Chile, Peru, Kuba und Südafrika gezeigt.


Bildnachweis: © picture alliance / dpa
Copyright 2021, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Teile diesen Artikel

Meistgelesene Artikel

Für die ganze Familie

Eine Aktion des Fördervereins der Kindergärten St. Jakobus und St. Magdalena

weiterlesen...
Job der Woche

Dein Mercedes-Benz und smart Servicepartner aus Rheda-Wiedenbrück

weiterlesen...

Neueste Artikel

Aus aller Welt

Eine extreme Hitzewelle hat einige Länder in Südostasien fest im Griff. In Teilen Thailands und der Philippinen liegt die gefühlte Temperatur bei über 50 Grad. Es gibt schon Todesfälle.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Seit einer Woche fehlt jede Spur von Arian aus Bremervörde. Die Suche nach dem Sechsjährigen war ein Wettlauf gegen die Zeit - und hat aus Sicht der Ermittler ohne konkrete Anhaltspunkte keinen Sinn mehr.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Aus aller Welt

Eine extreme Hitzewelle hat einige Länder in Südostasien fest im Griff. In Teilen Thailands und der Philippinen liegt die gefühlte Temperatur bei über 50 Grad. Es gibt schon Todesfälle.

weiterlesen...
Aus aller Welt

Seit einer Woche fehlt jede Spur von Arian aus Bremervörde. Die Suche nach dem Sechsjährigen war ein Wettlauf gegen die Zeit - und hat aus Sicht der Ermittler ohne konkrete Anhaltspunkte keinen Sinn mehr.

weiterlesen...