3. September 2021 / Aus aller Welt

Schon 70 Wochen Nordsee-Urlaub für Flutopfer gespendet

Vor sechs Wochen verloren viele Menschen durch die Flutkatastrophe ihr Hab und Gut. Einige von ihnen können sich bald bei einer Auszeit im Norden von ihren Sorgen erholen.

von dpa

Eine Woche Urlaub an der Nordsee für Opfer der Flutkatastrophe - diese Spendeninitiative aus dem Wangerland zieht immer weitere Kreise.

Bis Anfang September seien fast 70 Angebote von Ferienwohnungsbesitzern eingegangen, Gäste aus den Flutgebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz kostenlos aufzunehmen. Das sagte die Initiatorin Sara Graf in Horumersiel (Kreis Friesland). Die Angebote kämen auch aus anderen Teilen Ostfrieslands und von den Inseln.

Ungewöhnlich starker Regen hatte Mitte Juli viele Nebentäler des Rheins überflutet, vor allem das Ahrtal in Rheinland-Pfalz wurde schwer getroffen. Mehr als 180 Menschen starben bei der schlimmsten Naturkatastrophe in Deutschland seit Jahrzehnten.

Auszeit von den Sorgen

Um den Betroffenen eine Auszeit von ihren Sorgen zu ermöglichen, haben in mehreren Regionen Hotels oder Ferienwohnungen kostenlose Urlaube gestiftet. So kamen schon im August Menschen aus Eschweiler in Nordrhein-Westfalen an die Nordseeküste im Landkreis Cuxhaven. Auch in Thüringen wurden nach Presseberichten 85 kostenlose Aufenthalte gespendet. Weitere Angebote gab es im Allgäu.

Wenn man mitten in den Aufräumarbeiten stecke und nicht aus noch ein wisse, «dann braucht man eine Pause», sagte Sara Graf (34) zu ihrer Idee. Die Filialleiterin eines Supermarkts in Elternzeit betreut nebenbei die Ferienwohnungen einer Nachbarin. Diese konnte sie als erste Spenderin gewinnen. Dann sorgten ein Flyer und die Vernetzung der Vermieter von Ferienwohnungen im Internet für weitere Kontakte.

Mit den Gutscheinen reise eine Freundin «wie eine gute Fee» in die Flutgebiete, um Bedürftige auszuwählen, sagte Graf. Bei diesem persönlichen Kontakt solle es bleiben - auch aus Verantwortung gegenüber den Spendern. Die ersten Gäste würden im September erwartet. Aber viele der gespendeten Urlaube seien auch noch im kommenden Jahr möglich.


Bildnachweis: © Mohssen Assanimoghaddam/dpa
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