Ein Jahr nach dem Start des deutsch-russischen Forschungsprojekts «Icarus» zur Tierbeobachtung aus dem All ziehen die Beteiligten ein positives Zwischenfazit. Das Projekt laufe viel besser als gedacht, sagte Projektleiter Martin Wikelski von der Universität Konstanz. Man habe das System vorher nicht wirklich testen können und sehe nun erst im Weltall, dass es funktioniere. Für «Icarus» (International Cooperation for Animal Research Using Space) wurden Tausende Tiere mit kleinsten Sendern versehen, die ihre Daten an die Raumstation ISS schicken. Damit wollen die Forscher etwa das Zugverhalten von Vögeln untersuchen. Der wissenschaftliche Betrieb des Projekts hatte am 10. September 2020 begonnen. Mittlerweile sei es möglich, ganze Tierarten weltweit zu verfolgen, sagte Wikelski. In einem nächsten Schritt sollen die Sender der Tiere nun noch kleiner und leichter werden und auch selbst einfache Berechnungen anstellen können, um so die zu übertragenden Daten noch geringer zu halten. Projektleiter Wikelski sieht in dem Forschungsprojekt noch viel Potential. So könne man etwa anhand von Messdaten von Geiern im Himalaya Wetterdaten generieren, wo keine Wettersonde je hinkomme. Auch im Kampf gegen Wilderer oder zur Vorhersage von Vulkanausbrüchen sollen die massenhaft verteilten Kleinstsender helfen, Bewegungen von Tieren zu analysieren. Auch zur Verhinderung einer weiteren Pandemie könnte das Tiermonitoring mittels «Icarus» demnach hilfreich sein. Das Projekt kann Aufschluss über Wanderungsbewegungen von Tieren und so auch zur Übertragung von Krankheitserregern auf Menschen geben. An «Icarus» sind unter anderem auch die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beteiligt.
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Tierbeobachtung aus dem All: «Icarus»-Projekt gut angelaufen
Das Tiermonitoring aus dem Weltall mittels «Icarus» läuft seit einem Jahr und die Projektleitung zieht nun Bilanz.
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