16. November 2022 / Aus aller Welt

WHO: Frühchen brauchen Hautkontakt - noch vor dem Brutkasten

Die WHO hat mehr als 200 Studien ausgewertet und gibt nun eine neue Empfehlung heraus, die die Betreuung von Frühchen revolutionieren könnte.

von dpa

Zu früh oder mit geringem Gewicht geborene Babys sollten direkt nach der Geburt und noch vor einer Versorgung im Brutkasten Hautkontakt haben, mit der Mutter oder einer anderen Betreuungsperson. Das geht aus neuen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf hervor. Sie bezieht sich auf Neugeborene, die vor der 37. Schwangerschaftswoche oder mit weniger als 2,5 Kilogramm Gewicht geboren werden.

Die neuen Richtlinien könnten die Betreuung von Frühchen revolutionieren, sagte die Kinderärztin Karen Edmond, die das Thema bei der WHO in Genf betreut. In vielen Kliniken werde der Umgang bisher noch anders gehandhabt. Es werde davon ausgegangen, dass zu früh geborene Babys, die oft Probleme haben, ihre Körpertemperatur zu regulieren, vor dem Kontakt mit der Mutter in einem Brutkasten und mit Atemhilfen stabilisiert werden müssten. Das hält die WHO nun für falsch. «Die erste Umarmung mit einem Elternteil ist nicht nur emotional wichtig, sondern auch absolut entscheidend für die Verbesserung der Überlebenschancen und des Gesundheitszustands von kleinen und frühgeborenen Babys», sagte Edmond.

Von sofortigem engem Hautkontakt könnten alle Babys profitieren, selbst solche, die noch Schwierigkeiten beim Atmen hätten. Intensivstationen für Babys sollten dahingehend angepasst werden, dass Mütter dort rund um die Uhr bei ihren Kindern bleiben und so viel Hautkontakt wie möglich haben können. Bei den Kindern sinke so das Risiko von Infektionen und viele legten schneller an Gewicht zu.

Die WHO hat für ihre neuen Empfehlungen mehr als 200 Studien ausgewertet, die den Umgang mit Frühchen und zu leichten Babys direkt nach der Geburt beleuchten. Jedes Jahr werden nach Angaben der WHO 15 Millionen Babys zu früh geboren. Das entspricht mehr als zehn Prozent aller Geburten. Untergewichtig seien jedes Jahr sogar mehr als 20 Millionen Babys.


Bildnachweis: © picture alliance / Holger Hollemann/dpa
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