6. Juni 2022 / Aus aller Welt

Fast 50 Tote bei Brand in Bangladesch - Sabotage?

Brände und Industrieunfälle fordern in Bangladesch immer wieder Menschenleben. Einem Feuer in der Nähe des größten Hafens des Landes fallen am Wochenende auch Feuerwehrleute zum Opfer.

Helfer tragen die Leiche eines Opfers nach einem Großbrand aus dem Depot.
von dpa

Mindestens 49 Tote, mehr als 200 Verletzte: Das ist die traurige Bilanz eines Großbrands am Wochenende in einem Container-Depot in Bangladesch.

Eine Untersuchung soll nun klären, ob etwa Sabotage im Spiel gewesen sein könnte, sagte Innenminister Asaduzzaman Khan Reportern am Montag in der Hauptstadt Dhaka. Die Schuldigen würden zur Rechenschaft gezogen werden.

Das Feuer auf einem Gelände nahe von Chittagong - dem größten Hafen des Landes - war nach Angaben eines Feuerwehrsprechers am späten Samstagabend in dem Depot der Firma BM Inland Container Depot, einem niederländisch-bangladeschischen Gemeinschaftsunternehmen, aus noch unbekannter Ursache ausgebrochen und bis Montagabend (Ortszeit) noch nicht vollständig gelöscht. Es sei aber in weiten Teilen unter Kontrolle, hieß es. Explosionen in einigen Containern hätten die Löscharbeiten erschwert. In einigen Containern stellten Feuerwehrleute demnach Chemikalien wie Wasserstoffperoxid fest.

Neun tote Feuerwehrlaute

Unter den Toten befanden sich neun Feuerwehrleute, sie seien in Explosionen ums Leben gekommen, sagte ein Feuerwehrmitarbeiter, der überlebt hatte. Noch nie seien so viele Feuerwehrleute bei einem einzigen Brand ums Leben gekommen, hieß es. Zusätzlich halfen auch Armeeangehörige bei der Brandbekämpfung.

Eine Identifikation der Leichen sei schwierig, sagte der Minister für Katastrophenschutz Enamur Rahman. Die Polizei würde DNA-Proben von Familienangehörigen der potenziellen Opfer nehmen, um die verbrannten Leichen zuzuordnen. Bislang seien 22 Leichen identifiziert und an Angehörige übergeben worden. Für sie soll es eine kleine Entschädigung geben. Die Regierung würde zudem die Behandlungskosten für die Verletzten übernehmen.

Brände und Industrieunfälle mit Toten und Verletzten kommen in dem südasiatischen Land häufiger vor. 2021 starben fast 40 Menschen, als im Dezember ein Feuer auf einer Passagierfähre ausbrach. Bei einem Brand in einer Lebensmittelfabrik in Dhaka starben im Juli desselben Jahres 52 Menschen.

Internationale Bestürzung löste zudem im April 2013 der Einsturz des Gebäudes «Rana Plaza» mit Textilfabriken und Geschäften in einem Vorort von Dhaka aus - damals kamen mehr als 1100 Menschen ums Leben.


Bildnachweis: © --/AP/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Ostergebäck zum Vernaschen
Rezepte

Rezept für Quarkhasen

weiterlesen...
Die KHW aus Rheda-Wiedenbrück sucht nach Deiner Unterstützung!
Job der Woche

Als Koordinator Neubauprojekte & Gewährleistung und technischer Projektleiter

weiterlesen...

Neueste Artikel

Herzmediziner der Berliner Charité zu Haftstrafe verurteilt
Aus aller Welt

Nach dem Tod zweier Patienten kommt ein Arzt der Charité in Berlin vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord vor. Er soll seine Stellung missbraucht haben. Nun gibt es ein Urteil.

weiterlesen...
Kabeldiebe legen Zugverkehr im Ruhrgebiet teilweise lahm
Aus aller Welt

Diebe haben an einer Bahnstrecke in Bochum 25 Meter Kabel geklaut - mit gravierenden Folgen. Züge mussten anhalten, der Bochumer Hauptbahnhof war stundenlang komplett gesperrt.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Herzmediziner der Berliner Charité zu Haftstrafe verurteilt
Aus aller Welt

Nach dem Tod zweier Patienten kommt ein Arzt der Charité in Berlin vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord vor. Er soll seine Stellung missbraucht haben. Nun gibt es ein Urteil.

weiterlesen...
Kabeldiebe legen Zugverkehr im Ruhrgebiet teilweise lahm
Aus aller Welt

Diebe haben an einer Bahnstrecke in Bochum 25 Meter Kabel geklaut - mit gravierenden Folgen. Züge mussten anhalten, der Bochumer Hauptbahnhof war stundenlang komplett gesperrt.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner