16. November 2022 / Aus aller Welt

Geschulte Hunde spüren erfolgreich Corona-Infizierte auf

In der Pandemie waren Großveranstaltungen zeitweise verboten, weil Corona-Ausbrüche mit hunderten Ansteckungen befürchtet wurden. Speziell geschulte Hunde könnten solche Events sicherer machen.

Corona-Spürhündin Bea schnüffelt in Probenbehältern in der Teststation.
von dpa

Corona-Spürhunde können auch in Alltagssituationen zuverlässig Corona-Infektionen erschnüffeln und sind für den Einsatz bei Großveranstaltungen geeignet. Das ist das Ergebnis einer Studie unter Leitung der Tierärztlichen Hochschule Hannover (TiHo), die in der Fachzeitschrift «BMJ Global Health» vorgestellt wird. Die speziell trainierten Hunde seien sogar in der Lage, Infektionen zu identifizieren, bevor der PCR-Test positiv sei, sagte Studienleiter Holger Volk, Leiter der Klinik für Kleintiere an der TiHo, der Deutschen Presse-Agentur. «Der Hund ist in diesem Fall ein Frühwarnsystem.»

Obwohl inzwischen die meisten staatlichen Corona-Einschränkungen aufgehoben wurden, könnten die Corona-Spürhunde immer noch von Nutzen sein, glaubt der Professor für Tiermedizin. «Große Firmen wie Continental oder Volkswagen hätten mit ihnen ein relativ günstiges Screening-Tool, um die Sicherheit ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhöhen.» In einem Projekt der Universitätsmedizin Mainz wird derzeit der Einsatz von Corona-Spürhunden in Pflegeheimen getestet.

Sars-Cov-2-positive Proben zu 81,6 Prozent erkannt

Für die niedersächsische Studie «Back to Culture» waren bei vier Konzerten im September und Oktober 2021 in Hannover Schweißproben genommen worden. Die Besucherinnen und Besucher hatten zudem am Tag des Konzerts Abstriche für einen Antigen-Schnelltest und einen PCR-Test abgegeben. Für insgesamt 2802 Teilnehmerinnen und Teilnehmer lagen letztlich Schweißproben, Testergebnisse sowie Auskünfte unter anderem zum Impfstatus und zu chronischen Krankheiten vor.

Wie die TiHo berichtet, erkannten die acht speziell trainierten Hunde die Sars-Cov-2-negativen Proben zu 99,9 Prozent und die Sars-Cov-2-positiven Proben zu 81,6 Prozent. Die Studie zeige, dass Hunde nicht nur unter Laborbedingungen, sondern auch im Alltag Proben zuverlässig unterscheiden können, betonte Studienleiter Volk.

Die TiHo will weiter mit Corona-Spürhunden forschen. Hunde werden den Wissenschaftlern zufolge zunehmend zur Geruchserkennung in der Medizin eingesetzt. Sie seien zum Beispiel in der Lage, verschiedene Krebsarten, Malaria sowie einige bakterielle und virale Infektionen zu erkennen.


Bildnachweis: © Michael Matthey/dpa
Copyright 2022, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Weihnachtsspiele mit Streichhölzern
Für die ganze Familie

Spiele für die ganze Familie

weiterlesen...
Neuer Abfallkalender 2025 für Rietberg: Alles, was du wissen musst
Aktueller Hinweis

Tippe hier und erfahre, welche Optionen dir zur Verfügung stehen

weiterlesen...
Den Rest vom Fest korrekt entsorgen
Aktuell

Geschenkpapier, defekte Lichterketten und Co.

weiterlesen...

Neueste Artikel

Zahl der Alkoholsüchtigen in Deutschland leicht gesunken
Aus aller Welt

In Deutschland haben zuletzt etwas weniger Menschen die Diagnose Alkoholsucht erhalten. Die Auswertung zeigt aber auch große regionale Unterschiede.

weiterlesen...
Brandregion Los Angeles «noch nicht ganz über den Berg»
Aus aller Welt

Die schlimmsten Winde bleiben aus, doch die akute Feuergefahr in Südkalifornien ist weiterhin nicht gebannt.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Zahl der Alkoholsüchtigen in Deutschland leicht gesunken
Aus aller Welt

In Deutschland haben zuletzt etwas weniger Menschen die Diagnose Alkoholsucht erhalten. Die Auswertung zeigt aber auch große regionale Unterschiede.

weiterlesen...
Brandregion Los Angeles «noch nicht ganz über den Berg»
Aus aller Welt

Die schlimmsten Winde bleiben aus, doch die akute Feuergefahr in Südkalifornien ist weiterhin nicht gebannt.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner