26. Mai 2023 / Aus aller Welt

Ungeklärte Fragen nach Untergang der «Georg Büchner»

Fast zehn Jahre sind vergangen, seit sich Rostock von dem ehemaligen Kolonialschiff «Georg Büchner» verabschiedete. Was danach genau geschah, bleibt bis heute ein Geheimnis.

Die «Georg Büchner» Anfang Januar 2013 im Rostocker Stadthafen.
von dpa

Zehn Jahre nach dem Untergang des Fracht- und Passagierschiffes «Georg Büchner» in der Ostsee sind die Umstände noch nicht restlos aufgeklärt. Nun greift eine Dokumentation die Geschichte des ehemaligen belgischen Kolonialschiffes auf. Es sank am 30. Mai 2013 vor der Danziger Bucht. Es sollte damals soll in den Hafen der litauischen Stadt Klaipeda überführt werden - vermutlich zum Abwracken. Bei dem Unglück kam niemand ums Leben.

Der Film soll am Sonntag Schifffahrtsmuseum Rostock Premiere haben - dem Jahrestag der letzten Ausfahrt aus dem Stadthafen am 28. Mai 2013. Zwei Tage später, um 19.50 Uhr, sank das über 153 Meter lange und 19,6 Meter breite Schiff, das ohne Besatzung war. Damals herrschte gute Sicht und wenig Wind aus nordöstlicher Richtung.

Damit endete die Geschichte des Schiffs, das mehr als 62 Jahre zuvor als «Charlesville» in Dienst gestellt wurde und auf der Linie zwischen Antwerpen und der damaligen belgischen Kolonie Kongo seine ersten Seemeilen sammelte.

Rätseln über die Unglücksursache

Nicht nur viele Seeleute, die später auf der lange als Ausbildungsschiff der «VEB Deutsche Seereederei» genutzten «Georg Büchner» gelernt haben, rätseln weiter über die Unglücksursache. Ebenso wenig festlegen wollte sich das Seeamt am Landgericht Danzig im Jahr 2018: Als mögliche Ursache werde ein Leck in der Rumpfbeplankung oder ein unzureichender Schutz der Bullaugen und Seitenventile in Betracht gezogen, heißt es seinerzeit in einem Urteil. Sicher sind sich die polnischen Gutachter nicht.

Auch Filmemacher Merlin Franke bleibt trotz der langen Recherche Antworten schuldig. Wie es zum Untergang kam, werde wohl nie restlos aufgeklärt werden, glaubt er. Eine Schuld des Schleppers sieht die Seekammer zumindest nicht. Die Richter bedauern jedoch, dass die Besatzung der «Ajaks» sich entschied, das sinkende Schiff in tieferes Wasser zu ziehen, statt in Richtung Küste.


Bildnachweis: © Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa
Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Meistgelesene Artikel

Eier färben mit Naturfarben
Für die ganze Familie

Oster-Highlight für kleine Küchenhelfer

weiterlesen...
Einkäufer/ Disponent (m/w/d) gesucht
Job der Woche

Starte Deine Karriere bei Sudbrock in Rietberg

weiterlesen...
Ostergebäck zum Vernaschen
Rezepte

Rezept für Quarkhasen

weiterlesen...

Neueste Artikel

Solinger Brand: Keine Hinweise auf rassistisches Motiv
Aus aller Welt

Eine Familie ist bei einem Brand in Solingen ums Leben gekommen. Die Ermittler gehen von vorsätzlicher Brandstiftung aus. Anhaltspunkte auf ein rassistisches Motiv liegen laut Behörde nicht vor.

weiterlesen...
Prager Krankenhaus führt irrtümlich Abtreibung durch
Aus aller Welt

In einem Krankenhaus in Prag ist es zu einer furchtbaren Verwechslung gekommen. Eine schwangere Frau ist zu einer Routinekontrolle gekommen - und bekam eine Abtreibung.

weiterlesen...

Weitere Artikel derselben Kategorie

Solinger Brand: Keine Hinweise auf rassistisches Motiv
Aus aller Welt

Eine Familie ist bei einem Brand in Solingen ums Leben gekommen. Die Ermittler gehen von vorsätzlicher Brandstiftung aus. Anhaltspunkte auf ein rassistisches Motiv liegen laut Behörde nicht vor.

weiterlesen...
Prager Krankenhaus führt irrtümlich Abtreibung durch
Aus aller Welt

In einem Krankenhaus in Prag ist es zu einer furchtbaren Verwechslung gekommen. Eine schwangere Frau ist zu einer Routinekontrolle gekommen - und bekam eine Abtreibung.

weiterlesen...
ANZEIGE – Premiumpartner