19. November 2018 / Allgemeines

Kurzfilm macht auf Angebot für Opfer von sexualisierter Gewalt aufmerksam

Film-Spot zur anonymen Spurensicherung

Kurzfilm macht auf Angebot für Opfer von sexualisierter Gewalt aufmerksam

Gütersloh. Opfer von sexualisierter Gewalt haben seit 2017 im Kreis Gütersloh die Möglichkeit, vertraulich die Spuren einer Gewalttat im Klinikum Gütersloh oder im Sankt Elisabeth-Hospital sichern zu lassen, ohne sofort eine Anzeige zu erstatten. Das Kooperationsnetzwerk zur anonymen Spurensicherung hat gemeinsam mit Filmemacher Martin Larius einen Film-Spot auf den Weg gebracht, der ab sofort vor den Hauptfilmen über die Kinoleinwände flimmern wird.

Flyer und Plakate machen bereits seit Angebotsstart auf die Möglichkeit zur anonymen Spurensicherung aufmerksam. Der Kurzfilm soll die bisherige Öffentlichkeitskampagne ergänzen und Betroffene dazu ermutigen, diesen Schritt zu wagen. Opfer von sexualisierter Gewalt leiden nicht nur unter den physischen, sondern auch den psychischen Auswirkungen des Übergriffes. Doch statt die Gewalttat zu verschweigen und zu versuchen sie zu verdrängen, raten Ärzte zu einer zeitnahen, vertraulichen Untersuchung im Krankenhaus. Die dabei gesicherten Beweise werden für die Dauer von zehn Jahren unter einer anonymen Chiffrennummer gelagert, sodass Opfer von sexualisierter Gewalt, die sich noch unsicher sind, ob sie eine polizeiliche Anzeige erstatten wollen, auch noch Jahre nach der Tat, die Möglichkeit dazu haben.

Der Kurzfilm wurde bereits erfolgreich in den Städten Bielefeld, Herford und Leverkusen vor den Hauptfilmen in Kinos gezeigt und ist in der Gütersloh-Version bis zum Ende des Jahres im Bambi-Kino Gütersloh zu sehen. Darüber hinaus kann der Spot auf YouTube und anderen Kanälen eingesetzt werden. Auch die Stadtwerke Gütersloh werden eine Version mit Untertiteln auf den Stadtbus-Monitoren  zeigen. Das Filmprojekt konnte mit Fördermitteln des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert werden.

Zum Film:

Eine junge Frau sitzt in der Badewanne, ihr Blick geht ins Leere und sie schrubbt ihre Haut. Sie hat gerade Schreckliches erlebt und will die Spuren der Gewalt fortwaschen. Mit der Rückwärtsbewegung geht die Hauptdarstellerin des Films von ihrem Bad den Weg zurück zum Geschehen und wechselt dann in eine Vorwärtsbewegung und orientiert sich neu. Sie wählt den Weg zum Krankenhaus. Damit werden die verschiedenen Handlungsmöglichkeiten der Frau visualisiert.  Am Ende des Films spricht eine Gütersloher Ärztin das Publikum direkt an und vermittelt die Botschaft, dass sich Mädchen und Frauen nach einer Vergewaltigung schnellstmöglich an eine der Gütersloher Kliniken wenden und sich dort ärztlich untersuchen lassen sollen. „Kommen Sie als erstes noch vor dem Duschen zu uns", rät die Chefärztin Wencke Ruhwedel und verweist auf die Möglichkeit der Spurensicherung im Klinikum Gütersloh und im Sankt Elisabeth-Hospital.

Zum Thema: Das Verfahren einer ASS

Opfer von sexueller Gewalt haben die Möglichkeit, Spuren und entstandene Verletzungen im Sankt- Elisabeth-Hospital oder im Klinikum Gütersloh sichern und dokumentieren zu lassen, auch wenn sie noch  nicht wissen, ob sie Strafanzeige stellen wollen. Die Untersuchung ist absolut vertraulich. Die Sicherung von DNA-Spuren und die genaue Dokumentation von Verletzungen ist wesentlicher Bestandteil der Untersuchung. Außerdem gehören ein Fragebogen und eine gynäkologische Untersuchung dazu, bei entsprechendem Verdacht zusätzlich auch ein Test auf K.O.-Tropfen. Die im Krankenhaus gesicherten Beweise werden für die Dauer von zehn Jahren unter einer Chiffrenummer im Rechtsmedizinischen Institut Münster gelagert. So ist auch Jahre nach der Tat noch eine polizeiliche Anzeige möglich. 

Jede Klinik verfügt über einen Koffer mit Spurensicherungssets, der gut zugänglich gelagert wird, um schnell zur Hand zu sein. Mit den Sets werden auch die verschiedenen Informationsflyer geliefert – zum Beispiel über das Angebot der Frauenberatungsstelle – Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt‘, Broschüren zur ‚Häusliche Gewalt‘, Infoblätter des WEISSEN RINGs e.V. und zur anonymen Spurensicherung.

An dem Kooperationsnetzwerk ‚Anonyme Spurensicherung im Kreis Gütersloh‘ sind folgende Institutionen beteiligt: Das Klinikum Gütersloh, das Sankt Elisabeth-Hospital Gütersloh, die Abteilung Gesundheit des Kreises Gütersloh, das LWL-Klinikum Gütersloh, das Kriminalkommissariat 1 und das Kriminalkommissariat Kriminalprävention/Opferschutz der Kreispolizeibehörde Gütersloh, das Institut für Rechtsmedizin der Universität Münster, eine Fachanwältin aus dem Bereich Opferschutz, die Frauenberatungsstelle/Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt, das Frauenhaus Gütersloh, der Opferhilfeverein WEISSER RING  und die Gleichstellungsstellen der Stadt Halle/Westf. und des Kreises Gütersloh.

Bildunterzeile:

Eva Sperner (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Halle /Westf.), Ellen Wendt (Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Gütersloh), Ursula Rutschkowski (Kreispolizeibehörde Gütersloh), Prof. Dr. Wencke Ruhwedel (Klinikum Gütersloh), Dr. med. Johannes Middelanis (Sankt Elisabeth-Hospital) und Gitte Weier (Frauenberatungsstelle) präsentieren den neuen Film-Spot zur anonymen Spurensicherung.

 

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